Google Chrome: Testversion des neuen Browsers erschienen

Auch wenn es sich bisher nur um eine Beta-Version handelt, so hat doch seit langem keine Browser-Software mehr für so viel Furore gesorgt! Mit 70% hält der Internet Explorer von Microsoft weiterhin unangefochten den ersten Platz der am häufigsten genutzten Browser, danach folgt mit 20% Firefox. Im Web varieren die Zahlen noch etwas, aber der Google Chrome scheint in der ersten Woche der Veröffentlichung bereits auf Platz 3 vor Opera und Safari zu rangieren. Der Mix aus einer selbsterklärenden, minimalistischen Benutzeroberfläche und einer fortschrittlichen Technologie kommt bei Millionen von Websurfern sehr gut an. Viele der Ideen von Google Chrome klingen ja auch sehr interessant und sind gut bis sehr gut umgesetzt worden, aber der neue Browser kann trotzdem nicht 100%ig überzeugen!

Die Ziele des neuen Browsers sind ganz einfach zu beschreiben: schneller, benutzerfreundlicher und sicherer zu sein. Und hier kann Google Chrome wirklich punkten, auch wenn die fertige Version laut der Entwickler noch schneller und robuster werden soll. Dank der neuen JavaScript-Maschine V8 werden dynamische Websites sehr schnell geöffnet und angezeigt. Dazu kommt, dass die Tabs (Registerkarten) komplett voneinander isoliert sind, wodurch ein Problem in einem Tab nicht zu einem Absturz des Browsers und / oder der anderen Tabs führt.

Ein sehr interessantes Features ist die Funktion SafeBrowsing: auf Basis der Liste schädlicher Websites von Google erhält man eine Warnung beim Besuch dieser Seiten, die u.a. versuchen die Anmeldedaten der Nutzer zu stehlen oder den Computer zu infizieren.

Sehr gut gelöst wurde auch die Suchfunktion! Während der Eingabe des Suchbegriffs werden in der Adressleiste bereits Vorschläge von URL-Adressen unterbreitet. Und Google Chrome speichert sogar den vollständigen Text der meisten der besuchten Websites. Zu den Ausnahmen hiervon zählen z.B. E-Mails, deren vertraulicher Inhalt natürlich nicht gespeichert werden sollte. Der User kann aber die gespeicherten Daten auch manuell und selektiv löschen. Und es gibt eine Incognito-Funktion: die in einem speziellen Browser-Fenster geöffneten Websites werden gar nicht in der Historie gespeichert!

Dennoch sind es vor allem die Datenschützer, die den Google Chrome so gar nicht lieben wollen und ich kann auch verstehen, warum! Einerseits ist der Browser in typischer Google-Art ein Datensammler par excellence. Jeder Nutzer, der das während der Installation nicht ausschliesst, erhält eine digitale ID, über die er identifizerbar und sein Surfverhalten komplett nachvollziehbar wird. Und in den Standardeinstellungen, die i.d.R. von der großen Mehrheit der Nutzer angewendet werden, liest der Browser jede Eingabe in der Adressleiste mit. Und die Nutzungsbedingungen waren zunächst sehr weitegehend zu Gunsten Google, bereits 48 Stunden nach der Veröffentlichung wurden aber sehr kritische Punkte entschärft.

Dazu kommt, dass wenige Stunden nach der Veröffentlichung der Beta-Version erste kritische Sicherheitslücken gefunden wurden. Da es sich aber eben um eine Beta handelt, muss man bei der Nutzung dieses Risiko auch in Kauf nehmen!

Insgesamt bringt Google Chrome aber soviele neue und gute Ideen mit sich, dass die Anzahl der Nutzer sukzessive ansteigt. Experten rechnen damit, dass ein Marktanteil von 15-20% möglich ist. Ob dieser ausschliesslich zu Lasten des IE gehen wird, oder ob auch die anderen Browser bei ihren Marktanteilen Federn lassen müssen, bleibt abzuwarten.