Datensicherung – Grundsätzliches und Strategien

In meinem letzten Artikel ging es um das Thema Cybersecurity und der seit Jahren zunehmenden Anzahl von Angriffen, die unter Umständen zu Datenverlusten führen können. Aber auch defekte Festplatten, menschliches Versagen, Stromausfälle oder ähnliches können zur Folge haben, dass wichtige Dokumente, Bilder etc. verloren gehen. Daher sollten sich jeder Besitzer eines Computers mit Methoden der Datensicherung beschäftigen – Unternehmen natürlich im Speziellen, da hier ein Datenverlust im schlimmsten Fall auch eine Insolvenz nach sich ziehen kann. Welche grundsätzlichen Überlegungen gibt es und worauf sollte man bei der Datensicherung achten?

Was ist überhaupt eine Datensicherung

Hierbei handelt es sich um den technischen Vorgang, die vorhandenen Daten auch ein separates Speichermedium zu sichern. Diese gesicherten Daten nennt man Backup oder zu Deutsch Sicherungskopie. Dabei werden zwei grundlegende Formen der Datensicherung unterschieden: einerseits das Sichern von Dateien, File-Backup genannt – hier werden nur die Daten gesichert, die man für die tägliche Arbeit benötigt oder zum Beispiel Fotos, Videos etc. Daneben gib es noch das Image-Backup, bei welchem das gesamte System, also alle Daten inklusive des Betriebssystems und aller installierten Programme, gesichert werden. Welche Form der Datensicherung man wählt, hängt sicherlich von der Menge an Daten ab, für die man Backups anlegen will. Denn ein Sichern des gesamten Systems dauert unter Umständen deutlich länger und wird daher auch nicht so häufig vorgenommen. Dafür kann man hier bei einem defekten PC das gesamte System schnell wieder aufsetzen – bei einem File-Backup muss man zuerst das Betriebssystem und alle erforderlichen Programme manuell installieren bevor man die Daten wieder aufspielen kann.

Arten der Sicherung

Die einfachste Variante ist die sogenannte Komplettsicherung: hierbei werden alle Daten jedes Mal vollständig gesichert. Der Vorteil ist, dass man sich nur wenige Gedanken machen muss, was man konkret sichert, Nachteile sind der hohe Bedarf an Speicherplatz und der Zeitfaktor, da bei jeder Datensicherung auch Dateien gespeichert werden, die sich nicht geändert haben. Bei privaten Computern ist diese Art der Sicherung sicherlich eine Option, bei Unternehmen in der Regel aber nicht zu empfehlen.

In vielen Fällen ist die differenzielle Datensicherung zu empfehlen. Hierbei wird zunächst ein komplettes Backup als Basissicherung angelegt. Danach werden in regelmäßigen Abständen die Dateien separat gesichert, die seit dem kompletten Backup entweder geändert oder neu angelegt wurden. Damit wird die Menge der zu sichernden Daten deutlich reduziert, was die laufenden Backups schneller macht. Im Falle einer Rücksicherung wird dann zuerst das komplette Backup genutzt und danach die letzte differenzielle Datensicherung. Weiterer Vorteil: die vorhergehende Teil-Sicherung kann gelöscht werden, da sie nicht mehr benötigt wird.

Im Fall von ganz großen Datenmengen ist diese Vorgehensweise aber auch nicht immer effizient, da die zu sichernde Datenmenge täglich zunehmen kann. Hier empfiehlt sich die inkrementelle Datensicherung. Bei dieser Variante wird – auch auf Basis einer Komplettsicherung – eine Sicherung der geänderten und neu erstellten Dateien vorgenommen, jedoch bauen die Datensicherungen aufeinander auf. D.h. es werden nur die Dateien gesichert, die nach der letzten Teilsicherung angepasst wurden oder neu erstellt worden sind. Damit sinkt das Speichervolumen bei jeder Teilsicherung, der Nachteil ist dafür, dass bei einer Wiederherstellung alle Teilsicherungen nacheinander und in der richtigen Reihenfolge genutzt werden müssen. Für Privatpersonen ist diese Art der Sicherung daher selten zu empfehlen und Unternehmen sollten sich von Fachleuten wie z.B. IT-Tec, einem IT Systemhaus aus Lübeck, beraten lassen.

3-2-1 Regel

Wichtig ist nicht nur die Art der Datensicherung sondern auch wo und wie häufig man Datensicherung anlegt. Eine der bekanntesten Überlegungen hierzu ist die 3-2-1-Regel, die folgendes besagt:

Lege 3 Sicherheitskopien auf 2 verschiedenen Speichermedien an und lagere 1 Backup an einem anderen Standort.

Dadurch ist gewährleistet, dass man immer mehrere Datensicherungen besitzt, auf die man im Notfall zurückgreifen kann und durch das Auslagern einer Datensicherung an einen separaten Ort ist man auch gewappnet, falls durch ein Unglück wie z.B. Feuer neben den Originaldaten auch die Datensicherung vernichtet wird. Mögliche Speichermedien sind hierbei externe Festplatten, Cloud-Anbieter oder bei Unternehmen auch Datenbänder für große Datenmengen.

Aktuelle Trends

Wer sich noch etwas tiefergehend mit dem Thema beschäftigen will, insbesondere mit den aktuellen Trends zur Datensicherung, dem empfehle ich den aktuellen Artikel von Wolfgang Huber, Geschäftsführer DACH bei Cohesity, auf security-insider.de. Nach seiner Einschätzung gibt es 2023 vier Schlüsseltrends, die Security-Verantwortliche im Auge haben sollten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.