Jeder Nutzer eines Computers nutzt Softwarelösungen, sei es das Betriebssystem oder Office-Programme oder andere Tools. In deinem Artikel ich verschiedene Lizenztypen, deren Bedeutung und die Auswirkungen auf die Softwareentwicklung und -nutzung beleuchten sowie insbesondere auf die zukünftigen Modelle eingehen.
Was sind Softwarelizenzen überhaupt?
Softwarelizenzen sind rechtliche Vereinbarungen, die die Nutzung, Verbreitung und Veränderung von Software regeln. Sie legen fest, unter welchen Bedingungen und Einschränkungen eine Software verwendet werden darf und welche Rechte und Pflichten der Nutzer und der Entwickler haben. Ohne eine Lizenz ist die Nutzung von Software in der Regel illegal, da der Quellcode und das Programm dem Urheberrecht unterliegen. Wesentliche Punkte einer Softwarelizenz sind dabei:
- Nutzungsrechte: Die Lizenz definiert, wer die Software verwenden darf (z.B. Einzelpersonen, Unternehmen) und auf wie vielen Geräten sie installiert werden darf.
- Verteilung: Sie legt fest, ob und wie die Software weitergegeben werden darf, z.B. ob sie nur intern genutzt oder auch öffentlich verbreitet werden darf.
- Modifikation: Manche Lizenzen erlauben es, die Software zu verändern (Open Source), während andere das strikt untersagen (proprietäre Software).
- Kommerzielle Nutzung: Einige Lizenzen erlauben die kommerzielle Nutzung der Software, andere beschränken sie auf den privaten oder nicht-kommerziellen Gebrauch.
Bei sogenannten proprietären Lizenzen bleibt der Entwickler Eigentümer der Software, und der Nutzer erwirbt nur ein Nutzungsrecht (z.B. Windows oder Adobe Photoshop). Dann gibt es noch Open-Source-Lizenzen, die es Nutzern erlauben, die Software frei zu nutzen, zu verändern und weiterzugeben, oft unter bestimmten Bedingungen (z.B. GPL, MIT). Bekannter sind auch Freemium-Modelle: hier ist Basisversionen der Software sind kostenlos, während erweiterte Funktionen kostenpflichtig sind.
Bisher war der Standard der einmalige Kauf einer Lizenz, wodurch der Nutzer das Recht erhält, die Software dauerhaft zu verwenden. Dies erfolgte über den Erwerb einer CD oder DVD im stationären Handel, später dann auch über Online-Händler. Neben der Einzellizenz – die Software darf nur auf einem Gerät verwendet werden. Zusätzliche Lizenzen müssen für weitere Geräte gekauft werden – gibt es auch Volumenlizenzen, die häufig von Unternehmen genutzt werden , die eine größere Anzahl von Lizenzen zu einem vergünstigten Preis erwerben. Oder auch sogenannte Enterprise-Lizenzen, bei denen für eine unbegrenzte Anzahl von Nutzern und Geräten spezielle, oft teurere Unternehmenslizenzen erworben werden. Bei Freemium-Modellen kann die Basisversion kostenlos genutzt werden, während bestimmte Funktionen oder Dienstleistungen durch In-App-Käufe oder Abonnements freigeschaltet werden müssen. Zunehmen etabliert hat sich der digitale Kauf von Software über Downloads wie bei it-nerd24.de. Als Nutzer erhält man den erforderlichen Produktschlüssel per eMail zugesandt inkl. eines Download-Links. Während der Installation der Software wird der Produktschlüssel eingegeben und die Software ist sofort einsatzbereit. Vom Kauf bis zur Nutzung der Software vergehen somit nur wenige Minuten.
Die Zukunft der Softwarelizenzen
Abonnementmodelle gewinnen gegenüber klassischen Einmallizenzen zunehmend an Bedeutung. Diese Verschiebung hat mehrere Gründe: immer mehr Software wird in Form von Cloud-Diensten angeboten, bei denen Nutzer die Software über das Internet nutzen, anstatt sie lokal zu installieren (Software-as-a-Service – SaaS). Beispiele sind Dienste wie Microsoft 365, Adobe Creative Cloud oder Google Workspace. Hier zahlen Nutzer regelmäßig für den Zugang zur Software und den damit verbundenen Dienstleistungen. Für die Anbieter bedeutet dies regelmäßige Einnahmen statt einmaliger Käufe. Damit können Updates zentral vom Anbieter bereitgestellt werden, was zu weniger Aufwand für die Verwaltung der Software bei den Nutzern führt. Abonnementmodelle ermöglichen es den Nutzern, ihre Lizenzgröße je nach Bedarf anzupassen, was insbesondere für Unternehmen attraktiv ist. Dieser Trend wird sich weiter verstärken, da sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen Cloud-Lösungen oft praktischer und flexibler sind.
Eine wichtige Entwicklung in der Lizenzierung von Software ist der Übergang zu nutzungsbasierten Modellen, bei denen die Kosten für die Software direkt an die tatsächliche Nutzung gebunden sind. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen: Nutzer zahlen basierend auf der tatsächlichen Nutzung der Software, z.B. nach der Anzahl von Nutzern, API-Aufrufen oder Datenvolumen (Pay-per-use). Ferner gibt es ressourcenbasierte Abrechnungen: besonders in Cloud-Umgebungen zahlen Unternehmen nach der Menge der genutzten Rechenressourcen oder Speicherplatz (z.B. AWS oder Azure). Aber auch die technologische Entwicklung, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und des Internets der Dinge (IoT), bringt neue Herausforderungen für Softwarelizenzen mit sich: da KI und Machine Learning immer mehr in Software integriert werden, stellt sich die Frage nach der Lizenzierung von KI-Modellen und der Nutzung der damit verbundenen Daten. Auch hier könnten nutzungsbasierte Lizenzen eine Rolle spielen, da die Kosten nach der Menge der verarbeiteten Daten berechnet werden könnten.
Softwarelizenzen werden flexibler und anpassungsfähiger, um den sich schnell ändernden Anforderungen der Technologie- und Geschäftswelt gerecht zu werden. Es ist zu erwarten, dass sich sowohl für Anbieter als auch für Nutzer mehr Transparenz und Kontrolle ergeben werden, gleichzeitig aber auch die Komplexität der Lizenzverwaltung zunimmt.