Wer sich mit den Gedanken trägt, eine eigene Website ins Netz zu stellen, dem stehen eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung. Angefangen von der Frage, um was für eine Website es sich grundsätzlich handeln soll über die Wahl der Domain und des Webhosters bis hin zur grundlegenden Entscheidung, ob man diese Website komplett selber entwickelt oder ob man auf ein Baukastensystem zurückgreift oder ob man sogar auf einen Dienstleister wie einen Freelancer oder eine Agentur zurückgreift bzw. zurückgreifen muss, da die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen, die gewünschte Internetpräsenz selber zu erstellen. Und hier fängt dann nicht nur das Dilema an, herauszufinden, wer der geeignete Partner überhupt sein könnte, sondern sich auch selber die Frage zu beantworten: was kostet eine Website eigentlich resp. wieviel bin ich bereit in das Projekt zu investieren? Und wie so häufig im Leben gibt es weder eine pauschale noch eine einfache Antwort auf diese Fragen.
Als mit der Begründung des Internets in den 90er Jahren sukzessive auch die ersten Websites entstanden, also der virtuelle Auftritt von z.B. Privatpersonen oder Unternehmen, handelte es sich nur um eine kleine Anzahl von Internetauftritten. Die Erstellung einer Website setzte damals noch einen hohen manuellen Aufwandes und entsprechende Kenntnisse im Coden dieser Websites voraus. Dazu kam, dass das Interesse an derartigen Websites noch sehr gering war, so das diese in der Regel der reinen Selbstdarstellung dienten und wenig echte Mehrwerte für die Besucher beinhalteten. Doch das hat sich bekanntermaßen geändert, inzwischen ist es fast schon ein No-Go keine Website zu betreiben. Wieviele Websites aktuell im Internet zu finden sind, konnte ich nicht herausfinden, laut statista.com gab es im Juni 2015 rund 863 Millionen Webseiten weltweit und der Anteil von Unternehmen mit Internetzugang in Deutschland mit einer eigenen Website verfügen, lag im Jahr 2016 bei 70 Prozent. Also gibt es defacto kaum noch die Frage, ob man überhaupt eine Website betreiben will, sondern wie stellt man das am sinnvollsten an.
Am einfachsten und kostengünstigsten ist natürlich eine private Website. Hier kann man je nach Umfang und genutztem System mit Preisen von EUR 0,00 bis EUR 15,00 pro Monat rechnen. Am häufigsten wird hierfür ein sogenannter Blog gewählt. Der Begriff ist eine Wortkreuzung aus den englisch Begriffen Web und Log für Logbuch bzw. Tagebuch und verdeutlicht schnell, um was es hier geht: um das chronologische Onlinestellen von Artikeln zu selbstgewählten Themen. Für so ein privates Projekt eignen sich oftmals sehr gut die sogenannten Homepage-Baukasten wie Weebly oder Jimdo. Diese bieten sowohl kostenfreie Basis- und Einsteigerpakete an, aber auch erweiterte Pakete mit Zusatzfunktionen. Diese Systeme sind kostengünstig und schnell nutzbar, im Gegenzug muss man eine eingeschränkte Nutzbarkeit, teilweise Werbeeinblendungen und weniger Freiheiten bei der Wahl des Designs der Website akzeptieren.
Wer ein etwas umfangreicheres Projekt umsetzen will und / oder die Website auch gewerblich betreiben will, wird in der Regel ein Content-Management-System (CMS) nutzen müssen. Am häufigsten kommt dabei das kostenlose WordPress zur Anwendung – rd. 60% der neu erstellten Websites basieren aktuell auf diesem Tool. Ursprünglich mal als reines Blogging-Script entstanden, bietet es dank einer Vielzahl von Plugins für nahezu alle kleinen bis mittelgroßen Webprojekte genutzt werden. Ausserdem gibt es eine Vielzahl von kostenfreien bis kostenpflichtigen Designs – sogenannte Themes – so dass man auch das Layout sehr individuell gestalten kann. Kostenseitig kann man hier grob mit Einmalkosten von bis zu EUR 1.000,00 (abhängig von der Wahl ggf. kostenpflichtiger Plugins und Themes) sowie laufender Kosten pro Jahr von EUR 100,00 – EUR 500,00 für Web-Hosting, E-Mail-Hosting, Domain, SSL-Zertifikat und Support rechnen.
Sobald man aber komplexere und insbesondere individuelle Projekte starten will und besondere Features benötigt werden (z.B. der Betrieb eines Online-Shops, Interaktionen mit Besuchern und / oder ein Mitgliedsbereich oder gar die Anbindung an eine spezielle API), dann kommt man um die Beauftragung einer professionellen Agentur oder eines Freelancers kaum herum. Die Frage nach den Kosten läßt sich hier kaum beantworten, da es de facto keine Grenzen nach oben gibt. Hier können schnell Kosten im fünf bis sechsstelligen Bereich entstehen, je nachdem, wie umfangreich das Webprojekt werden soll, ob Designer für individuelle Themes beauftragt werden müssen, Zusatzkosten für Spezialisten für Suchmaschinenoptimierungen (SEO) oder Programmierer für API-Schnittstellen-Anpassungen anfallen. Wer sich ohne eigene Kenntnisse in ein derartiges Projekt stürzt, sollte nicht nur sein Budget klar definieren, sondern auch einen erfahrenen Projektmanager hinzuzuziehen.
Anhand dieser ganzen Ausführungen zeigt sich meiner Meinung nach deutlich, dass es keine einfach Antwort auf die Frage nach den Kosten einer Website gibt. Hier spielen diverse Faktoren eine Rolle:
- Was ist die Zielsetzungen meiner Website bzw. wen will ich mit dieser ansprechen
- Welche Funktionen soll meine Internetpräsenz beinhalten
- Welchen Aufwand will ich in meine Webseite investieren, also nicht nur preislich sondern vor allem zeitlich
- Wie hoch sind die Kosten für die Erstellung und die laufende Pflege
- Welches Angebot an Tools und / oder Entwicklern kommt für mich in Frage
- Welche Marketingaktivitäten sind geplant bzw. müssen erfolgen
Dieser Katalog ist sicherlich abschliessend und kann um eine Vielzahl von weiteren Punkten ergänzt werden. Wichtig ist daher auf jeden Fall eine gute Vorbereitung.