Herbalife droht mit Abmahnungen

Mit schöner Regelmäßigkeit gibt es im Internet Berichte über die Androhung von Abmahnungen, bisher in der Regel aus wettbewerbsrechtlichen Gründen oder bei Verstössen gegen die Impressumspflicht. Leider wurde dies sehr häufig auch missbräuchlich genutzt.

Neu ist nach meinem Kenntnisstand die jüngste Vorgehensweise von Herbalife und seinen Anwälten, die Webseiten mit Abmahnung drohen, bei denen die Begriffe Herbalife und Scientology zusammen genannt werden.

Bevor Sie den gesamten Artikel lesen, bitte ich, den folgenden Hinweis zu beachten:

Zur Klarstellung: Herbalife und die umstrittene Scientology-Sekte haben nichts miteinander zu tun. Entsprechende Vorwürfe konnten nie belegt werden. Aus diesem Grund werden solche Verleumdungen auf diese Website, im Forum, in den Kommentaren, im Gästebuch etc. nach Kenntnisnahme auch konsequent und unverzüglich gelöscht worden!

Die Websites gulli.com und HFSclub sind anwaltlich angeschrieben worden, weil auf diesen Seiten stand, dass der Hersteller von Schlankheitsmitteln Herbalife gerüchteweise zur Scientology-Sekte gehören würde. Herbalife wehrt sich gegen diese Gerüchte, da diese unwahr seien, was grundsätzlich vollkommen in Ordnung und das gute Recht von Herbalife ist.

Interessant für alle Homepagebetreiber ist aber ein Punkt im Schreiben des Anwalts, der verlangt nämlich, dass das gemeinsame Vorkommen der Begriffe Herbalife und Scientology auf einer HTML-Seite durchgängig zu unterbinden ist:

Selbstverständlich hat unsere Partei keine Bedenken, dass jeder seine Meinung im Rahmen des Schutzes von Art. 5 GG äußert. Wir möchten jedoch deutlich machen, dass Herbalife nicht gewillt ist, auch nur ansatzweise mit Sekten in Verbindung gebracht zu werden, auch nicht in der Darstellung eines Gerüchtes, eines Verdachtes oder einer Vermutung und auch nicht in der Form einer Frage formuliert.

Nicht nur, dass damit ein Forumthread, in dem beide Begriffe vorkommen, selbst wenn diese in keinem Kontext zu einander stehen, gelöscht werden muss, nein, selbst eine Diskussion darüber, dass diese Gerüchte unwahr sind, dürften damit im Web nicht mehr geführt werden. Ich finde, dass diese Vorgehensweise nicht in Ordnung ist, da sie die freie Meinungsäußerung zu unterbinden versucht und das kann nicht im Sinne des Schutzes des Art. 5 GG sein, oder???

Ach ja, und wer glaubt, dass diese oben erwähnten Gerüchte, die ja falsch sind laut Herbalife, erst vor kurzem aufgetreten sind, der irrt sich:

Skurriles Detail zum Schluß: der beanstandete Thread auf dem gulli:board stammte aus dem Jahr 2000. Aufgerufen wurde er 44 mal.

Das nenne ich eine zeitnahe Reaktion ….

MySQL bleibt unabhängig

Die Datenbank MySQList mit mehr als 6 Millionen Installationen das populärste Open-Source-Datenbankverwaltungssystem weltweit. Nun hat MySQL-CEO Marten Mickos auf der Open Source Business Conference in San Francisco erklärt, dass der US-Datenbank- und Businesssoftware-Entwickler Oracle das Unternehmen MySQL AB übernehmen wollte. Angaben zur Höhe des Kaufangebotes sowie wann das Angebot gemacht wurde, sind aber nicht bekannt gegeben worden, dafür aber, warum man das Angebot angelehnt hat:

Wir werden eines Tages sicherlich Teil eines größeren Unternehmens sein, aber das wird MySQL heißen

Diese Ablehung dürfte im Sinne vieler Betreiber von Websites gewesen sein, denn MySQL ist nunmal der Standard: nicht nur, dass es aufwendig wäre, Programme auf ein anderes Datenbanksystem umzustellen, viel schwerer dürfte es sein, überhaupt ein vergleichbares und kostenloses System zu finden.

Quelle: Newsmeldung @ Heise.de

Google hat BMW.de temporär gesperrt

BMW.de wurde in den letzten Tagen aufgrund unseriöser SEO-Praktiken für mehrere Tage im Suchindex von Google gesperrt worden. Hintergrund war die Verwendung einer sogenannten Doorway Page, auf der mit nicht sichtbarem Text die Wörter Gebrauchtwagen, Jahreswagen und BMW vorkamen, um somit eine bessere Positionierung zu erreichen. Im outer-court.com Blog kann man anhand von Screenhots die Vorgehensweise gut erkennen.

BMW.de hat aber sofort reagiert und die entsprechenden Seiten entfernt, so dass Google die Seite inzwischen wieder im Suchindex aufgenommen hat.

Dortmund.de unter der Lupe

Einhalten von Webstandards und Barrierefreiheit sind zwei Ziele, die man grundsätzlich bei der Erstellung einer Website einhalten sollte. Dies gilt aber insbesondere für Seiten von Behörden, öffentlichen Einrichtungen und natürlich auch Städten. Am 01.02.2006 wurde nach einem guten Jahr der Überarbeitung die Website der Stadt Dortmund neu ins Netz gestellt. Manuel Bieh hat sich die Website seiner Heimtstadt ganz genau angeschaut und einen sehr interessanten Artikel unter dem Titel Dortmund – Barrierefrei im Netz… oder doch nicht? in seinem Blog veröffentlicht.

Eine große Klappe zu haben und Andere mit eben dieser großen Klappe zu kritisieren ist meist viel einfacher als Dinge selbst von vornherein richtig zu machen. Ich habe mir heute Zeit genommen, um den brandaktuellen, neuen und barrierefreien Internetauftritt meiner geliebten Heimatstadt Dortmund einem sehr ausgiebigen Test zu unterziehen.

Alleine schon dieser Ansatz eehrt Manuel Biehl, denn die meisten kritisieren gern, was falsch gemacht wurde, bringen aber selber keine Vberesserungsvorschläge oder gar Lob. Manuel Bieh geht dabei auf Themen wie Semantik, Navigationsstruktur, Design- und Usability-Aspekte und Formulare ein, bringt zum Ende eine Negativ / Positivliste. Wie lautet das Fazit seiner Analyse:

Die Seite ist in meinen Augen ein sehr guter und vor allem großer Schritt in die richtige Richtung. Vor allem kenne ich den alten Auftritt sehr gut. Es ist eine Steigerung, ja eine starke Verbesserung. Aber es ist nicht die totale Ausschöpfung des Möglichen. Ganz und garnicht. Und das muss ich anprangern. Nicht weil ich Euch, liebe Dortmund-Agentur einen reinwürgen oder Eure mitunter gute Arbeit schlecht reden möchte, oder ich mich von der Stadt Dortmund ausgebeutet oder als Bürger schlecht behandelt fühle. Nein, sondern weil ich es traurig finde. Es sitzen durchaus fähige Leute IN Dortmund die sicherlich eine wirklich barrierefreie, oder zumindest etwas »barrierefreiere« Version hinbekommen hätten als die, die jetzt als »barrierefreies dortmund.de« unter www1.dortmund.de zu finden ist.

Wer nun wissen möchte, was genau alles an Positivem wie Negativem bei der Analyse gefunden wurde, der kann sich den Artikel unter dem nachfolgenden Link vollständig durchlesen:

Artikel „Dortmund – Barrierefrei im Netz… oder doch nicht?“