Toom Baumärkte – Relaunch der Website

Wie (fast) alles im Leben, hat sich auch der Themenbereich Webdesign in den letzten Jahren weiter entwickelt. Früher warem pixelgenaue Tabellen-Layouts das Mass aller Dinge, heute sind CSS, web 2.0, AJAX & Co. in aller Munde. Wenn also die Website einer bekannten Marke einem Relaunch unterzogen wird, dann rechnet man mit vielem. Die Webdesigner der Toom Baumärkte haben aber etwas geschafft, womit sicherlich 2007 niemand mehr gerechnet hat: Frames!!!!

Ja, Ihr lest richtig: Die neue Website basiert auf verschachtelten Framests! Dazu kommt, dass das Layout der Website auf Basis von Tabellen erstellt wurde und der Quellcode nur so von handwerklichen Fehlern strotzt:

  • Kein einziges Mal wurde eine valide DOCTYPE-Deklaration verwendet
  • Der HTML-Code ist nicht mal html 4.01-konform.
  • Wesentliche Texte sind als Grafiken eingestellt worden, womit Besucher mit Textbrowsern etc. weitgehend ausgeschlossen werden. Insbesondere, da das ALT-Attribut nur in der Navigation zur Anwendung gebracht wurde.

Besonders schön finde ich die nachfolgende Zeile:

  1. <script type="text/javascript" src="file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/helene.keller/Anwendungsdaten/Adobe/Adobe%20GoLive/Settings7/JScripts/GlobalScripts/CSScriptLib.js"></script>

Ohne Worte!

Sicherlich: Fehler passieren überall und jedem. Aber dass ein Unternehmen der renommierten REWE-Gruppe eine derartig unprofessionelle und einfach nur schlecht gemachte Website einkauft, das kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Schade nur, dass wir wohl nie erfahren werden, ob man sich in der Unternehmensgruppe jemals hierüber bewusst sein wird.

sueddeutsche.de im neuen Kleid

Und wieder mal kann über das Re-Design einer grossen deutschen Website berichtet werden: diesmal ist es die sueddeutsche.de, die im neuen Kleid ins Netz gestellt wurde.

Das Re-Design eines der führenden Nachrichten-Portale im deutschsprachigen Netz ist Auftakt einer breiten redaktionellen Offensive. sueddeutsche.de wird von nun an stärker als bisher mit der Redaktion der Süddeutschen Zeitung zusammenarbeiten.
Von Zeit zu Zeit werden auch gestandene Medien vom Drang zu neuer Schönheit erfasst. […] Guter Inhalt braucht große Bühnen und gutes Bühnenbild. […] Dieser Erkenntnis zufolge ändert sich Einiges bei sueddeutsche.de. Über die Jahre hinweg war mancher Wildwuchs entstanden, was der Übersichtlichkeit abträglich war. Das neue Design soll schneller Orientierung verschaffen und große redaktionelle Linien erkennen lassen.

Auch wenn die Kommentare der Besucher recht positiv ausfallen und mir persönlich das neue Design grundsätzlich gefällt, so gibt es leider eine Reihe von Kritikpunkten. Eine Reihe von Besuchern bemängeln z.B. die zu kleine Schrift, die sich mit dem Internet Explorer nicht ändern lässt, da man nahezu durchweg px-Angaben gewählt hat.

Was ich persönlich viel schlimmer finde, ist der Code! Das Layout basiert auf einer Vielzahl von verschachtelten Tabellen und ist alles andere als valide. Der W3C-Validator ermittelt sage und schreibe 302 Fehler und auch der CSS-Part strotzt nur so von handwerklichen Fehlern. Kann es wirklich sein, dass eine so renommierte Zeitung wie die Süddeutsche keinen Webentwickler findet, der ein modernes und gleichzeitg valides, tabellen-freies Layout präsentieren kann? Was wird bei der Auftragsvergabe als Erwartungshaltung, als Bestandteil des fertigen Produktes definiert? Oder wurde eventuell der Auftrag nur anhand des Preises vergeben und nun mussten Amateure herhalten, um den Preis drücken zu können? OK, letzteres ist eine reine Vermutung, die mir nicht zusteht und die ich hiermit als reine Spekulation kennzeichne. Aber fragen darf man schon, oder …..?

CSS Naked Day

Heute am 5. April 2006 findet eine wirklich lustige Aktion im Web statt, an der sich einige Seiten beteiligt haben, die das Thema Webstandards unterstützen: der erste offiziellen CSS Naked Day. Initiator des ganzen ist Dustin Diaz, der sich mit dieser Aktion für die Nutzung von Webstandards einsetzt.

That’s right, I’m starting the first annual CSS Naked Day. In the spirit of promoting Web Standards along with good semantic markup and proper hierarchy structures, April 5th will be a day of nakedness for all webmasters to remove their style sheets from their website for one day. Signining up is not required, just simply comment in this thread with a link to your website and let everyone else know that you’re participating.

Auch wenn ich leider erst heute abend davon erfahren, da ich die letzten 14 Tage beruflich zu sehr eingespannt war, habe ich mich auch an der Aktion beteiligt. Ich hoffe, dass es irgendwann mal Day 2 geben wird und ich von Anfang an dabei sein kann.

Dortmund.de unter der Lupe

Einhalten von Webstandards und Barrierefreiheit sind zwei Ziele, die man grundsätzlich bei der Erstellung einer Website einhalten sollte. Dies gilt aber insbesondere für Seiten von Behörden, öffentlichen Einrichtungen und natürlich auch Städten. Am 01.02.2006 wurde nach einem guten Jahr der Überarbeitung die Website der Stadt Dortmund neu ins Netz gestellt. Manuel Bieh hat sich die Website seiner Heimtstadt ganz genau angeschaut und einen sehr interessanten Artikel unter dem Titel Dortmund – Barrierefrei im Netz… oder doch nicht? in seinem Blog veröffentlicht.

Eine große Klappe zu haben und Andere mit eben dieser großen Klappe zu kritisieren ist meist viel einfacher als Dinge selbst von vornherein richtig zu machen. Ich habe mir heute Zeit genommen, um den brandaktuellen, neuen und barrierefreien Internetauftritt meiner geliebten Heimatstadt Dortmund einem sehr ausgiebigen Test zu unterziehen.

Alleine schon dieser Ansatz eehrt Manuel Biehl, denn die meisten kritisieren gern, was falsch gemacht wurde, bringen aber selber keine Vberesserungsvorschläge oder gar Lob. Manuel Bieh geht dabei auf Themen wie Semantik, Navigationsstruktur, Design- und Usability-Aspekte und Formulare ein, bringt zum Ende eine Negativ / Positivliste. Wie lautet das Fazit seiner Analyse:

Die Seite ist in meinen Augen ein sehr guter und vor allem großer Schritt in die richtige Richtung. Vor allem kenne ich den alten Auftritt sehr gut. Es ist eine Steigerung, ja eine starke Verbesserung. Aber es ist nicht die totale Ausschöpfung des Möglichen. Ganz und garnicht. Und das muss ich anprangern. Nicht weil ich Euch, liebe Dortmund-Agentur einen reinwürgen oder Eure mitunter gute Arbeit schlecht reden möchte, oder ich mich von der Stadt Dortmund ausgebeutet oder als Bürger schlecht behandelt fühle. Nein, sondern weil ich es traurig finde. Es sitzen durchaus fähige Leute IN Dortmund die sicherlich eine wirklich barrierefreie, oder zumindest etwas »barrierefreiere« Version hinbekommen hätten als die, die jetzt als »barrierefreies dortmund.de« unter www1.dortmund.de zu finden ist.

Wer nun wissen möchte, was genau alles an Positivem wie Negativem bei der Analyse gefunden wurde, der kann sich den Artikel unter dem nachfolgenden Link vollständig durchlesen:

Artikel „Dortmund – Barrierefrei im Netz… oder doch nicht?“

Webkrauts legt los

Am 30. Mai starte die Seite Webkrauts.de, die sich als deutsche Plattform an Webentwickler, Webdesigner, Programmierer etc. richtet, die gerne und leidenschaftlich für die Nutzung von Webstandards bei der Erstellung von Webseiten streiten.

Nachdem es einige Zeit sehr ruhig auf der Website war, wurde nun das erste Projekt angekündigt:

Vom 1. Dezember bis zum 24. Dezember 2005 wird hier ein Adventskalender zum Thema Webstandards erscheinen. Jeden Tag ein neuer Beitrag. Die Inhalte bauen aufeinander auf und geben einen guten Überblick über die vielen Aspekte moderner Webentwicklung mit Webstandards.

Lassen wir uns überraschen, was auf uns zukommt und die Seite Webkrauts in den Tagen vor Weihnachten mal öfters besuchen.