Auch wenn Microsoft bereits Windows 11 bereits am 24. Juni 2021 erstmals vorgestellt und am 5. Oktober 2021 veröffentlicht hat, ist der Vorgänger Windows 10 Stand Januar 2023 immer noch mit einem weltweiten Marktanteil von rund 78% das führende Betriebssystem (Quelle: Marktanteile der Betriebssystemversionen weltweit Januar 2023 | Statista). Der Marktanteil des Nachfolgers wächst zwar, aber nur sehr langsam. Und nun hat der US-Software-Entwickler mitgeteilt, dass Windows 10 am 14. Oktober 2025 das Ende des erweiterten Supports erreichen wird. Das bedeutet, dass keine neue Funktionen etc. mehr bereitgestellt werden, aber zumindest erhalten Nutzer von Windows 10 bis zu diesem Datum (monatliche) Sicherheitsupdates und technischen Support von Microsoft. Voraussetzung hierfür ist aber, dass die aktuelle Windows-Variante 22H2 genutzt wird. Wer noch mit der älteren Version 21H2 arbeitet, bekommt bereits ab Juli 2023 keine Sicherheitsupdates mehr ausgeliefert, da Microsoft den Support für diese Version am 13. Juni 2023 einstellen wird.
Offensichtlich will Microsoft den Druck erhöhen, dass immer mehr Nutzer auf Windows 11 umsteigen, aber ist das wirklich sinnvoll? Sollte man aktuell noch Windows 10 kaufen ? Wie so häufig im Leben gibt es hierzu keine eineindeutige Antwort!
Für Windows 10 spricht, dass es auf den meisten PCs einwandfrei läuft und man jederzeit kostenlos auf Windows 11 upgraden kann. Und gerade auf Rechnern mit Baujahr bis 2018 ist Windows 11 in der Regel gar nicht nutzbar. Denn Microsoft hat die Hardware-Anforderungen für Windows 11 deutlich erhöht und verlangt zudem, dass der Sicherheitschip TPM eingebaut sein muss. Und das trifft bei den wenigsten älteren Rechner zu. Hier die Übersicht der offiziellen Mindestanforderungen:
- Prozessor: 1Ghz oder schneller mit mindestens 2 Kernen und einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor.
- RAM: Mindestens 4GB
- Festplatten-Speicher: mindestens 64GB
- System-Firmware: UEFI mit Secure Boot-Unterstützung
- TMP: Trusted Platform Module 2.0
- Grafikkarte: DirectX 12-fähig mit WDDM 2.0-treiber
- Display: Mindestauflösung 720p, 8-Bit pro Farbkanal und mindestens 9 Zoll Diagonale
- Internetverbindung: Für Windows 11 wird eine aktive Internetverbindung und ein Microsoft-Konto vorausgesetzt.
Aber selbst wenn man diese Anforderungen erfüllt oder gar einen neueren, besseren Rechner besitzt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Windows 11 einwandfrei läuft! ComputerBild hat in dem sehr sehr langen Artikel Windows 11: Probleme und Lösungen beim Umstieg die diversen Problemfelder seit dem Release zusammengetragen. Dazu zählen Probleme mit dem Startmenü oder mit SATA-Laufwerken, dass auf einzelnen Rechnern Outlook nicht gestartet werden konnte sowie Leistungsdefizite im Bereich Gaming. Mit dem am 26. Januar 2023 veröffentlichten Update auf die Windows 11 Version 22H2 konnten zwar einzelne Probleme behoben werden, aber wirklich bugfrei ist das Betriebssystem weiterhin nicht.
Natürlich gibt es aber auch Argumente, die für einen Umstieg auf Windows 11 sprechen! Wie ich im Artikel Windows 11 – Lohnt sich der Umstieg bereits zusammengefasst hatte, bietet diese eine Reihe von Vorteilen. Dazu zählen ein deutlich moderner und frischerer Look, neue Apps, die das Arbeiten erleichtern sollen, und die Möglichkeit, sogar Android-Apps unter Windows nutzen zu können.
Fazit
Da der Support von Windows 10 noch über 2 Jahre besteht, muss aktuell noch kein Nutzer in Hektik verfallen! Wenn Microsoft die letzten Problemfelder des Nachfolgers in den Griff bekommen hat, ist ein Umstieg auf jeden Fall eine sinnvolle Option. Und da man nach einem Upgrade das Betriebssystem innerhalb der ersten 10 Tage wieder zurücksetzen kann, kann man Windows 11 auch erstmal in Ruhe testen.Für Rechner, die die Mindestanforderungen nicht erfüllen, oder für Nutzer, die auf eine hohe Performance angewiesen sind, ist ein Upgrade ein No-Go! Hier bleibt nur die Option Windows 10 weiterhin zu nutzen und regelmäßig die noch kommenden Sicherheitspatches zu installieren.